Zum Hauptinhalt springen

Wohnen am Alten Schlachthof

Euskirchen, DE

Die Baugesellschaft Eugebau erwarb im Jahr 2017 das Gelände „Alter Schlachthof“ in Euskirchen. Ziel des Unternehmens ist die behutsame Transformation des Areals unter Wahrung seines kulturellen Erbes. Vorgesehen ist die Umnutzung des historischen Bestands, die Integration öffentlicher Funktionen sowie die Realisierung mehrerer Neubauten für sozialen Wohnungsbau. Dabei steht die Schaffung einer nachhaltigen, lebensnahen Umgebung im Fokus – im Spannungsfeld zwischen Geschichte und Gegenwart. Die Planung der Wohnbauten und der städtebaulichen Struktur wurde dem Büro 9grad architektur übertragen.

Historischer Schlachthof

Mit der Inbetriebnahme des Schlachthofs im Jahr 1903 begann in Euskirchen eine neue Epoche: Die industrielle Fleischverarbeitung hielt Einzug – mechanisiert, rational, effizient. Dieser Geist der Moderne spiegelt sich in der Architektur des Gebäudes wider. Charakteristisch sind die klar gegliederten Fassaden mit einem regelmäßigen Rhythmus aus Rundbogenöffnungen – ein Motiv, das sich in Portalen, Fenstern, Türen und ornamentalen Details konsequent wiederfindet. 

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Das historische Ensemble markiert ein abgeschlossenes Kapitel der Stadtgeschichte – gleichzeitig wird es zum Ausgangspunkt für eine urbane Neuausrichtung. Eugebau hat 9grad architektur in Zusammenarbeit mit Pieter van der Ree beauftragt, den Ort, der ein Jahrhundert lang mit dem Schlachten verbunden war, in ein neues und positives Lebensumfeld zu verwandeln. Die zukünftige Nutzung des Areals bewegt sich im Spannungsfeld von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, zwischen kollektiver Erinnerung und gestalterischer Neudeutung.

Architektonische Übersetzung

In enger Abstimmung gemeinsam mit dem Architekten Adam Fray von der Eugebau entwickelten 9grad architektur und Pieter van der Ree das architektonische Konzept für fünf neue Wohngebäude. Die Entwurfsstrategie versteht sich als zeitgenössische Interpretation der prägenden Merkmale des Bestands. Elemente wie Rundbögen und handwerklich ausgeführte Ziegelfassaden finden in verfeinerter, organisch formulierter Form ihren Widerhall in der Neubauarchitektur. Die volumetrische Gestaltung, Dachformen, Balkone sowie Öffnungen in Fassaden und Türen folgen einer formalen Sprache, die eine tiefe Verbindung zwischen Mensch und Natur anstrebt. Die Neubauten treten dabei bewusst in Kontrast zur funktionalen Rationalität des historischen Schlachthofs – mit weichen Linien, abgerundeten Fassaden und hellen Dächern, die Leichtigkeit ausstrahlen und einen sanften Übergang zur Umgebung schaffen. Damit wandelt sich die Identität des Areals von „Schlachthof“ zu „sozialer Interaktion und Menschlichkeit“.

Status: im Entwurf, 2024-2026
Ort: Euskirchen, D
Auftraggeber: Eugebau, Euskirchen D
Bruttogeschossfläche: ca. 4.000 m² Gesamtprojekt
Zusammenarbeit: Architekt Adam Fray (Eugebau, D) und Pieter van der Ree (Driebergen, NL)
Landschaftsarchitekt: Hyco Verhaagen (Hüde, D)

to top
Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Verstanden