Wohnpflegehaus De Wederkerigheid

Das Landgut kann auf eine lange und bedeutende Historie zurückblicken. Heute befinden sich auf dem Anwesen verschiedene soziale Einrichtungen mit anthroposophischem Hintergrund, unter anderem das Konferenzzentrum Antropia sowie der Hauptsitz der Triodos Bank. Der Teil des Anwesens, in dem sich De Wederkerigheid befindet, wird durch ein historisches Buchenkreuz gekennzeichnet. Es teilt diesen Bereich in vier landschaftlich reizvolle Bereiche. In einem dieser Bereiche befinden sich die historischen Gebäude: das landwirtschafliche Wohngebäude, die Scheune, sowie die Orangerie. Diese Gebäude werden derzeit als Atelier, Verwaltung oder für Tagesaktivitäten genutzt. Unter Beibehaltung der Nutzung sollen die Gebäude nachhaltiger gestaltet und energetisch saniert werden.

Im angrenzenden landschaftlich reizvollen Bereich entsteht ein neues Wohnhaus mit 4 Wohngruppen für 32 Bewohner. Diese Bewohner sind in vier Wohngruppen aufgeteilt, jede mit zentralem Wohnzimmer und Küche. Der Baukörper wird einerseits durch das Raumprogramm und andererseits durch den bestehenden Kontext gebildet. Das Raumprogramm erfordert eine klare Struktur und kurze Laufwege. Eine kompakte Baumasse über zwei Geschossen und ein zentraler und übersichtlicher Flur spiegelt diesen Ansatz wider. Eine kräftige Rundung im Grundriß verleiht dem Baukörper Dynamik und menschlichen Maßstab. Zur Eingangsseite öffnet sich das Gebäude, die abgerundete Seite reagiert in Richtung der angrenzenden Landschaft. Die Gauben orientieren sich in Höhe und Proportion an die des bestehenden Hofes. Aufgrund der variierenden Breite des Gebäudes gibt es zwei Dachfirsten nebeneinander. Damit bezieht sich der Neubau sowohl auf die historische Bebauung als auch auf die organischen Neubauten auf dem Gelände der Triodos Bank.

Der Gebäudesockel bezieht sich in Material und Detaillierung kulturhistorisch auf die vorhandenen ausgeprägten Nutzgärten auf dem Areal. Die Fassade des Neubaus besteht ansonsten aus einem ökologischen Fassadenputzsystem auf Holzfaserträger. Die Fenster bestehen aus unbehandeltem Accoya-Holz, einem schnell nachwachsenden Holz mit sehr hoher Haltbarkeit. Das Dach des Gebäudes ist mit Sedummoos bedeckt, das extreme Erwärmung verhindert, die Biodiversität erhöht und Regenwasser langsam abfließen läßt.