Waldorfschule Vuurvogel

Nach dem Wettbewerb veranstaltete 9grad Workshops mit Lehrern und Kindern, um das Design der neuen Schule weiterzuentwickeln. Sie suchten nach Formen und Farben, die sich die Lehrer und Kinder für ihre Schule wünschen, nach dem, was sie für ein angemessenes Design halten. Aus den Workshops ergab sich der Wunsch nach einem hellen Gebäude mit beweglichen Räumen: Die Gänge variieren von schmal bis breit, die Wände sind nicht immer gerade und es gibt keine quadratischen Klassenräume. Alle Räume haben eine unterstützende Funktion für die Entwicklung des Kindes. Jedes Jahr wechseln die Kinder in ein anderes Klassenzimmer. Das Wachstum des Kindes spiegelt sich in der Architektur durch die Verwendung verschiedener Farben und Formen wider.

Der Entwurf für das neue Gebäude will dem inhaltlichen Anspruch der Vrije-Schulpädagogik gerecht werden, den Kindern zu ermöglichen, authentisch und frei aus ihrem eigenen Kern heraus zu leben. Der Kern befindet sich in der Mitte des Gebäudes und von dort aus führen vier Strahlen nach außen. Die Räume folgen der Richtung dieser Strahlen, und an den Enden dieser Strahlen befinden sich blinde Wände. Die Tafeln und die Bühne befinden sich an diesen blinden Wänden. In dem Raum zwischen den Strahlen gibt es jedoch viele Fenster. So entsteht ein Spiel zwischen geschlossen und offen. Die Fassaden sind aus Stuck, Holz und goldfarbenem Stahlblech gefertigt: warm und einladend.

Beim Bau wurden menschen- und umweltfreundliche Materialien und Installationen gewählt. Zum Beispiel hat das Gebäude einen GPR von 8,72 und einen EPC = 0,67. Dies wurde durch die hohen Dämmwerte der Fassade Rc = 5,0 m2K/W, des Daches Rc = 7,0 m2K/W und des dreischichtigen Isolierglases U < 0,8 W/m2K erreicht. Die Belüftung der Räume erfolgt über eine natürliche Luftzufuhr mit einer hohen Kapazität, die anderthalb Mal höher ist als die Anforderungen der Bauverordnung. Diese Zuluft wird durch Heizelemente erwärmt, die sich in der Nähe des Zuluftgitters befinden.

Das Gebäude verfügt über eine Wärmepumpe zur Kühlung des Gebäudes. Es gibt ein Niedertemperatur-Heizsystem (LTV) durch Fußbodenheizung und -kühlung in der Aula und den Fluren. Das gesamte verwendete Holz hat ein FSC-Gütesiegel, und die Fassadenrahmen sind aus einheimischer Lärche gefertigt. In den Akustikdecken wird Flachsschurwolle als Dämmstoff verwendet. Der Energieverbrauch wird durch viel natürliches Tageslicht und energieeffiziente Hochfrequenz-Beleuchtung mit Anwesenheits- und Tageslichterkennung minimiert.